Basierend auf den Überlegungen zum risikobasierten Qualitätsmanagement (Risk-based Quality Management, RbQM) sollte das klinische Monitoring ebenfalls auf Grundlage potenzieller Risiken geplant werden.
Der Sponsor einer klinischen Studie sollte sich des sogenannten "Monitoring-Mixes" bedienen, der aus den drei Komponenten besteht:
- Onsite Monitoring,
- Remote Monitoring und
- Zentralisiertem Monitoring.
On-site und remote Monitoring wird in der Regel von klinischen Monitoren, auch Clinical Research Associates (CRAs) genannt, übernommen, während das zentrale Monitoring die Aufgabe von Biometrikern und Datenmanagern ist.
Um einen risikobasierten Ansatz im klinischen Monitoring für eine bestimmte klinische Studie planen zu können, muss der Sponsor die während der Risikoanalyse identifizierten Risiken bewerten. Der Ansatz des klinischen Monitorings muss auf der Grundlage der Ergebnisse dieser Risikobewertung geplant und vorbereitet werden. Es ist ratsam und in ICH GCP E6(R2) und DIN EN ISO 14155:2020 vorgeschrieben, vor Beginn der Studie einen Monitoring-Plan (MP) zu entwickeln, in dem der Monitoringansatz definiert und begründet wird.
Wird die Planung des Monitorings in Zusammenarbeit mit einer CRO vorgenommen, empfiehlt es sich, folgende Aspekte zu berücksichtigen:
Planen Sie zielgerichtet.
Seien Sie sich bewusst, dass klinische Monitoring-Aktivitäten ein breites Spektrum an Aufgaben abdecken können, von der Überprüfung der korrekten Transkription von Quelldokument zu eCRF bis hin zur Verifizierung des Validierungsstatus elektronischer Systeme. Nur eine gründliche Bewertung der mit der Datenintegrität und der Patientensicherheit verbundenen Risiken Ihrer klinischen Studie kann Ihnen bei der Definition der Aufgaben der Monitore in den Prüfstellen helfen.
"One size fits all" gibt es nicht.
Ich weiß, dass jede klinische Studie ein individuelles Projekt mit individuellen Herausforderungen darstellt. IMP/IMD, Indikation, Prüfzentren und Regionen – das sind die wichtigsten Einflussfaktoren auf die Planung des klinischen Monitorings. So erfordern beispielsweise unerfahrene Zentren in einer neuen Indikation eine intensive Überwachung in der Startphase und eine frühzeitige Reaktion auf eventuelle Prüfplan-Abweichungen. Das zentrale Monitoring kann der CRO helfen, vor-Ort Monitoring zu triggern, und kann darüber hinaus Probleme in einem frühen Stadium der Studie erkennen. Zentrale Prozesse müssen jedoch gut etabliert sein, und die Schnittstellen müssen reibungslos funktionieren.
Wählen Sie die richtigen CRAs.
Es mag sinnvoll sein, eine minimale Zahl an Berufsjahren von den CRAs zu fordern, die im Rahmen Ihrer Studie zum Einsatz kommen. Anhand Ihrer Risikobewertung und des Monitoring-Plans können Sie beurteilen, ob z. B. CRAs mit 1-2 Jahren Monitoring-Erfahrung akzeptabel sind oder ob aufgrund der zu erwartenden Komplexität der Studie oder unerfahrener Prüfstelle doch ein Minimum von 5 Jahren Erfahrung im klinischen Monitoring erforderlich sein könnten.
Autor: Dr. Christoph Ortland, Dezember 2023
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